Kostenexplosion bei der Sanierung der Volksschule Oberndorf sorgt für Kritik

Kostenexplosion bei der Sanierung der Volksschule Oberndorf sorgt für Kritik

Oberndorf bei Salzburg, Juni 2025 – Die geplanten Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an der Volksschule Oberndorf haben zu einer erheblichen Kostensteigerung geführt und sorgen damit für massive Kritik in der Kommunalpolitik. Ursprünglich wurden in Medienberichten Gesamtkosten von rund 55.000 Euro für die Dachsanierung genannt. Laut aktueller Projektaufstellung vom April 2025 belaufen sich die gesamten Bau- und Ausstattungskosten mittlerweile auf über 1,1 Millionen Euro brutto. Diese Kostenexplosion bei der Sanierung der Volksschule Oberndorf sorgt für Kritik.

Projektentwicklung mit starker Ausweitung

Im Bauausschuss vom 25. März 2025 wurde zudem ein Raumkonzept mit einem geschätzten Kostenrahmen von 84.500 Euro vorgestellt. Auch dieses entspricht in keinster Weise der Realität. Nur wenige Monate später liegt nun ein kombiniertes Konzept vor, das sowohl die Sanierung der Turnhalle, Umbauten zur Schaffung neuer Klassenräume sowie die digitale und sicherheitstechnische Aufrüstung umfasst.

Die wichtigsten Einzelposten der aktuellen brutto-Kostenaufstellung sind:

  • Dachsanierung (inkl. Wärmedämmung, Spengler-, Schwarzdecker- und Zimmererarbeiten):
    insgesamt rund 435.120 €
    (bestehend aus Positionen 5a–5d)
  • Umbau Freiräume zu Klassenräumen (inkl. Elektro, Haustechnik, Akustikdecke):
    rund 57.600 €
    (Positionen 3a, 3b, 3e, 3f)
  • Baumeister- und Ausbauarbeiten, übergreifend für Dachsanierung & Klassenerweiterung:
    etwa 192.960 €
    (Positionen 4a–4d)
  • Netzwerktechnik und Digitalisierung (Smartboards, Netzwerkverkabelung etc.):
    ca. 133.280 €
    (Positionen 8a–9b)
  • Einrichtung für neue Klassenräume:
    57.240 €
    (Positionen 13–14)
  • Planung, Ausschreibung, Bauaufsicht (Nebenkosten):
    47.040 €
    (Position: Nebenkosten 5 %)
  • Reserven für Kostenüberschreitung (7 %):
    69.264,40 € (in der Gesamtsumme enthalten)

Gesamtsumme deutlich über Budget

Die in der Projektaufstellung vom 28. April 2025 angegebenen Gesamtkosten betragen:

1.115.384,40 Euro brutto
(inklusive Einrichtung und 7 % Reserve)

Dem gegenüber standen in früheren Planungen lediglich 300.000 Euro Budget, was weniger als ein Drittel der nun veranschlagten Summe darstellt.

Kritik aus der Opposition

Kritiker sprechen von einer intransparenten und unprofessionellen Projektentwicklung. Die Stadtgemeinde müsse sich angesichts dieser massiven Kostenexplosion die Frage gefallen lassen, ob sie ihrer finanziellen Steuerungsverantwortung noch gerecht wird. Besonders brisant ist die kurze Zeitspanne, in der sich die geschätzten Kosten nahezu verneunfacht haben.

Auch die mittelfristige Finanzplanung der Stadt wird infrage gestellt. In politischen Stellungnahmen wird befürchtet, dass Oberndorf de facto bereits als Ausgleichsgemeinde agiert, dies aber in der Kommunikation schöngeredet werde.

Fazit

Die Volksschulsanierung in Oberndorf zeigt exemplarisch, wie wichtig eine frühzeitige, transparente und realistische Projekt- und Kostenplanung ist. Wie sich das auf das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger auswirkt, wird sich nicht zuletzt an der weiteren Diskussion in der Gemeindevertretung sowie bei kommenden Budgetverhandlungen zeigen. Der Budgetrahmen wurde nun mehrfach überschritten, die deutlichen Abweichungen sind dann in der Jahresrechnung ersichtlich. Innerhalb von so kurzer Zeit solche Kostensteigerungen zu rechtfertigen, fällt schwer.

Doch nicht nur die Kostenexplosion bei der Sanierung der Volksschule Oberndorf sorgt für Kritik, auch der Mittelfristige Finanzplan weist gravierende Mängel auf. Ansätze für den Sportplatz mit einem Volumen von geschätzten 9 Millionen Euro findet man darin ebenso wenig, wie Ausgaben für den Hochwasserschutz. Diese Einschätzung teilt auch die Gemeindeaufsicht. Die Stellungnahme dazu haben wir uns schriftlich eingeholt. Somit ist die Stadtgemeinde aktiv gefordert, auch den Mittelfristigen Finanzplan auf seriöse Beine zu stellen.

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